Altenstädter FDP-Fraktion bemängelt Bauausführung und Untätigkeit der Gemeinde

22.09.2021

Seit Wochen wird im Altenstädter Ortsteil Lindheim der Glasfaseranschluss ausgebaut. An sich eine sehr gute und längst überfällige Maßnahme, wenn da nicht die augenscheinlich mangelhafte Bauausführung wäre.

Auf den Gehwegen sind an diversen Stellen zentimeterhohe Stolperfallen durch nicht fertiggestellte Oberflächen zu finden, die meist weder gesichert noch nachts beleuchtet sind. Dass hier bis jetzt noch nichts passiert ist, grenzt an ein Wunder.

Viele Bürger nehmen zu früher Stunde u.a. den Gehweg „im Schlag“, um zum Bahnhof Lindheim zu gelangen. Da es morgens inzwischen noch recht dunkel ist und einem die mangelhafte Ausführung deshalb nicht gleich auffällt, ist ein Stolpern schon sehr wahrscheinlich. „Gerade für ältere Mitbürger, welche einen nicht mehr so sichereren Gang haben, ist dies besonders gefährlich.“ warnt Mike Blanc, Mitglied der FDP-Fraktion und Bewohner in Lindheim.

Des Weiteren beklagen Anwohner*innen Beschädigungen an ihren Zäunen/Mauern, angebohrte Kabel, beschädigte Randsteine, nicht ordnungsgemäß verlegte Pflastersteine usw. Auf eine diesbezügliche Mail an das Rathaus wartet die FDP-Fraktionsvorsitzende Natascha Baumann bis heute auf eine Antwort. „Zwar ist die Gemeindeverwaltung nicht Auftraggeber dieser Bauarbeiten, jedoch handelt es sich um gemeindliche Straßen, für deren ordnungsgemäßen Zustand sie verantwortlich ist.“ begründet Baumann ihre Mail an die Verwaltung. Es sollte daher für die Liberalen grundsätzlich im Interesse der Gemeinde sein, dass die Ausführungen ordnungsgemäß erfolgen.

„Es ist erschreckend, mit welcher Fahrlässigkeit hier gearbeitet wird. Da fragt man sich auch, wie lange das ganze überhaupt halten wird und ob die Firma in 5 Jahren noch existiert, falls Regressansprüche gestellt werden müssen.“, so Baumann zu den örtlichen Bauarbeiten.

Das man sich hierüber aber scheinbar wenig Gedanken macht, zeigte sich bereits vor Beginn der Ausführungen. Die Gemeinde hielt es nicht für erforderlich, eine Bestandsaufnahme über den Zustand der Straßen und Gehwege zu machen. Dadurch dürfte es jetzt schwierig werden, bei der ausführenden Firma Schadenersatz für entstandene Schäden geltend zu machen.

„Vielleicht sollte man im Rathaus aufgrund dieses aktuellen Falles auch die Vorgabe überdenken, nach der immer der günstigste Anbieter zu wählen ist. Dieses Vorgehen ist meist sehr kurzsichtig und kann uns teuer zu stehen kommen, wenn etwas passiert oder in ein paar Jahren nachgearbeitet werden muss.“, gibt Mike Blanc zu bedenken. „Darüber hinaus sollte man die Verantwortlichen im Rathaus öfters an ihre Fürsorgepflicht den Mitbürgern gegenüber erinnern. Eine Führungsposition auf kommunaler Ebene ist kein Selbstzweck.“

„Wir werden das so auf jeden Fall nicht hinnehmen und sowohl in der anstehenden Ortsbeiratssitzung wie in der nächsten Gemeindevertretersitzung thematisieren.“, ergänzt Baumann abschließend.