FDP diskutiert über „Alternative Energiekonzepte“

Unter diesem Titel hatten die FDP-Ortsverbände Altenstadt und Büdingen zu ihrer zweiten Veranstaltung im Rahmen einer liberalen Veranstaltungsreihe nach Altenstadt eingeladen. Diese begann nach einer kurzen Begrüßung durch die Ortsvorsitzende von Büdingen, Maja Becker-Mohr, mit einem Impulsvortrag von Uwe Luprich, selbst FDP-Mitglied aus Nidda. Er referierte über Möglichkeiten, bei Neubausiedlungen mit Hilfe der Photovoltaik und einem zentralen Speicher für überschüssig produzierten Strom alle Häuser auch in sonnenschwachen Zeiten versorgen zu können.

Der Vortrag regte eine lebhafte Diskussion unter den Teilnehmern an, die überwiegend den bisher eingeschlagenen Weg der Energiewende kritisch beurteilen. Anhand von Beispielen wurde untermauert, dass der insbesondere von den Grünen propagierte „doppelte Ausstieg“ aus Kernenergie und Kohle alleine mit regionalen, regenerativen Energien nicht zu schaffen ist. „Die Kosten laufen aus dem Ruder und die Strompreise in Deutschland sind mittlerweile doppelt so hoch wie z. B. in Frankreich. Trotz massiven Ausbaus von Wind- und Solaranlagen, wird nur ein Bruchteil des Gesamtenergiebedarfs (Sonne und Wind kumuliert in 2015: 3,4%) damit produziert. Auch gibt es nach wie vor keine ausreichenden Speichermöglichkeiten.“, fasste ein Teilnehmer seine Erkenntnisse ernüchtert zusammen und eine anderer ergänzt: „Bei einem kompletten Ausstieg aus Atom- und Kohlestrom werden laut Münchner ifo-Institut mindestens 4 TWh (= 4 Mrd. kWh) Speicher benötigt, was etwa dem deutschen Stromverbrauch von 2 Tagen oder 50 kWh pro Bundesbürger entspricht. Selbst bei niedrigen Kosten für Stromspeicher von nur 250 €/kWh Kapazität (Batteriespeicher aktuell > 750 €/kWh), würde dies eine Gesamtinvestition von 1000 Mrd. € bedeuten.

Keiner im Raum stellte den Klimawandel infrage, aber umso mehr die bisherigen, offensichtlich untauglichen Mittel zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Aber auch mögliche Alternativen zur Stromerzeugung wurden angesprochen. Sie könnten in einem Durchbruch bei den Forschungen zur Kernfusion liegen, aber auch in Projekten wie dem mit 834 Mio. € durch den Bund bzw. die KfW geförderten Noor-Solarkomplex in Marokko. Durch einen fast durchgehend wolkenlosen Himmel sowie thermische Speicher ist die Anlage das, wovon deutsche Produzenten von Windstrom nur träumen können: grundlastfähig.

„Leider ist die Energiewende mittlerweile zu einer reinen Ideologiefrage geworden. Der offene Diskurs und damit auch der Austausch fachlicher Argumente bleiben auf der Strecke“, bedauert Natascha Baumann, FDP-Ortsvorsitzende aus Altenstadt zum Abschluss der Veranstaltung.

Die nächste liberale Veranstaltung zum Thema „Schützen wir die Natur kaputt? Ist die Nachhaltigkeit in Gefahr?“ findet statt am Montag, den 23. Januar 2017, ab 20 Uhr, im Hotel Sonnenberg in Büdingen.