FDP-Fraktionsvorsitzender nimmt Stellung zum Fall Jagsch

Anwesenheit bei der Wahl zum Ortsvorsteher löst offensichtlich Spekulationen aus

Eigentlich wollte sich der FDP-Fraktionsvorsitzende in der Altenstädter Gemeindevertretung, Christoph Platen, zu der ganzen Thematik nicht mehr äußern. Seiner Ansicht nach sei bereits alles gesagt und geschrieben. „Nun wird aber mein Name im Zusammenhang mit meiner Anwesenheit bei der Wahl von Stefan Jagsch zum Ortsvorsteher im Kreisanzeiger genannt. Das ändert die Situation natürlich und ich fühle mich zu einer Stellungnahme veranlasst“, stellt Platen in einer Presseerklärung an den Kreisanzeiger klar.

Spätestens nachdem der bisherige Ortsvorsteher Dietrich seinen Rücktritt mit der „Wirkungslosigkeit des Ortsbeirates“ begründet hatte, konnte man eigentlich erahnen, dass seine Nachfolge problematisch werden könnte. Hier hätten nach Meinung Platens bei den Verantwortlichen sämtliche Lampen angehen müssen.

„Wer sollte denn allen Ernstes freiwillig den Vorsitz eines wirkungslosen Gremiums übernehmen“, fragt er sich? „Aber anscheinend haben wir uns alle nicht ernsthaft genug damit befasst. Nur war für uns Liberale klar, dass Herr Brandt, der ebenfalls für uns im Ortsbeirat saß, ebenso wie Dietrich nicht für eine Nachfolge zur Verfügung stehen und die FDP somit keinen potenziellen Kandidaten hat“, so Platen weiter.

Ob und ggf. welche Bemühungen die anderen Parteien zur Klärung der Nachfolge unternommen haben weiß er nicht. Gewundert habe er sich allerdings über offensichtlich mangelndes Interesse am Verlauf und Ausgang der Wahl selbst.  „Sonst hätte ich in der Sitzung nicht alleine gesessen und wäre jetzt nicht Spekulationen ausgesetzt, die Wahl nicht verhindert zu haben“, mutmaßt Platen.

Außer den anwesenden sieben Mitgliedern des Ortsbeirates wurde zu Sitzungsbeginn noch eine der beiden fehlenden Frauen erwartet. Dass diese auch als mögliche Kandidatin für den Vorsitz gesehen wurde war aber nicht ersichtlich. Beim Wahlvorgang selbst hatte man sich schnell auf eine geheime Wahl verständigt. Der einzige Wahlvorschlag für Stefan Jagsch kam von Dietrich. Damit hätte aber die Wahl von Jagsch noch lange nicht festgestanden. Um so perplexer war Platen bei der Verkündung des Ergebnisses und insbesondere dessen Eindeutigkeit. Allerdings konnte auch er da noch nicht ahnen, welche Wellen das Ergebnis schlagen würde.

„Rückwirkend betrachtet wäre diese Wahl im Vorfeld zu verhindern gewesen, aber nicht mehr während der laufenden Sitzung“, ist Platen überzeugt. „Alle Schuld den Mitgliedern des Ortsbeirates zu geben ist zu einfach. Wir müssen uns alle fragen lassen, inwiefern wir durch unser Tun oder Unterlassen zu dieser unsäglichen Wahl beigetragen haben. Weder die Wahl selbst noch die zu erwartende Abwahl sind ein Renommee für unsere Gemeinde und ihre politischen Gremien“, zeigt sich FDP-Fraktionsvorsitzender Platen schuldbewusst.