„Gesundheitsversorgung auf dem Land ist unabdingbar“

04.01.2024

Der heimische FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn besuchte mit dem FDP-Ortsvorsitzenden von Altenstadt Christopher Hachenberg sowie dem Altenstädter Liberalen Mike Blanc die bekannte Römer-Apotheke, um mit deren Inhaber Benjamin Müller einen politischen und fachlichen Austausch durchzuführen.

Müller berichtete den Liberalen, dass auch im Bereich der Medikamente aktuell Lieferengpässe vorhanden sind. „Es ist frustrierend, seinen Kunden sagen zu müssen, dass ihr gewünschtes Medikament zurzeit nicht vorrätig ist“, so Müller. Die Corona-Zeit war für seine Apotheke sehr herausfordernd. („Wir haben neben unserem Apothekenbetrieb zusätzlich noch Corona-Testungen durchgeführt. Wir haben damit zwar einen Gewinn gemacht, aber deshalb war unser Alltag dadurch deutlich strapaziöser“, so Müller.)

Hahn erinnerte sich in diesem Zusammenhang an die vielen oftmals auch nicht nachvollziehbaren gesetzlichen Regelungen, die in dieser Zeit beschlossen wurden. „Vieles davon würde man bei einer erneuten Pandemie so nicht mehr machen.“

Ab dem nächsten Jahr greift eine Reform des Apothekennotdienstes in Hessen. Dadurch erhöht sich die maximal mögliche Entfernung der nächsten Notdienstapotheke auf 25 km, wobei meistens Entfernungen zwischen 10 bis 15 km erreicht werden. Gleichzeitig werden die Notdienstapotheken in Hessen gleichmäßiger verteilt sein.

Müller sieht Chancen und Risiken des seit 2004 geplanten und zur Zeit in der Einführung befindlichen E-Rezepts. „Die Chance auf eine Vereinfachung hat sich bisher nicht bewahrheitet und die Kommunikation mit Patienten und Verordnern bleibt weiterhin essentiell für die Arzneimittelversorgung vor Ort.“

Dr. Hahn, zugleich auch Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion im Wetterauer Kreistag, erkundigte sich ferner nach der Arzneimittelversorgung von Asylbewerbern. Müller wies auf mitunter schwierigen Situationen hin. In einem Fall blieb er aufgrund fehlender Legitimation des behandelten Arztes auf den Kosten der Medikamente für einen Asylbewerber sitzen.  Der Apotheker wünscht sich diesbezüglich bessere Absprachen mit den Landkreisen, da die vertraglichen Grundlagen zwischen Apotheken und Landkreisen oft unzureichend sind.

Auf Nachfrage der beiden Altenstädter FDP-Politiker Hachenberg und Blanc wie er die ärztliche Versorgung in Altenstadt sieht, äußerte sich Müller relativ zufrieden. „Gegenwärtig haben wir zum Glück hier noch Haus- und Fachärzte. Das ist in Nachbarkommunen keinesfalls mehr selbstverständlich.“

Abschließend führte Hahn aus, wie wichtig es ist, dass es in Gemeinden wie Altenstadt noch eine intakte Gesundheitsversorgung gibt. Generell wünsche er sich, dass sich mehr junge Ärzte und Apotheker für eine Niederlassung im ländlichen Raum entscheiden würden. „Gebiete wie die östliche Wetterau sind darauf in Zukunft auch angewiesen. Die Entfernung in größere Städte sind für viele Menschen ein Hindernis“, so Hahn.

Hachenberg lobte die Römer Apotheke und Herrn Müller aus eigener Erfahrung für Ihre stets serviceorientierte Kundenbetreuung. „Ich gehe immer gerne in die Römer Apotheke, wenn ich etwas entsprechendes benötige“, so Hachenberg.

Foto v. l. n. r.: Christopher Hachenberg, Mike Blanc, Benjamin Müller, Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn